Vulkanwelt der Insel Ischia

Bild/Foto Ischia Felsenmeer
Bild/Foto Ischia Brotkrustebombe
Bild/Foto Ischia Tafoni-Verwitterung

Vulkane, Vulkankratern, Lavakämme und Lavadome auf der Insel Ischia

Verstreut über die ganze Insel Ischia sind mehr als 40 Vulkane kartiert worden. Da die Insel Ischia geologisch sehr jung ist, sind einige davon noch sehr gut erhalten. Der am besten erhaltene Vulkan ist der Rotaro, der sich im Norden der Insel Ischia, im Ort Casamicciola befindet.
Noch ein sehr gut erhalter Vulkan auf der Insel Ischia ist der Montagnone/Maschiata, welcher sich im Norden der Insel bei der Gemeinde Ischia Porto liegt.
Außerdem der Lavadom vom St. Angelo (La Roia), im Süden der Insel Ischia bei der Gemeinde Serrara Fontana, der Castello Aragonese, im Osten der Insel bei der Gemeinde Ischia Ponte. Dann Molara, Nocelle, Vatoliere, Testaccio und San Michele, eine Vulkankraterreihe bei der Gemeinde Barano im Osten der Insel Ischia, Punta Imperatore und Campotese, im Westen der Insel bei der Gemeinde Forio.

Jeder Vulkanaufbau weist einen Krater auf. Durch die Erosion werden die Flanken der Vulkane sehr schnell abgetragen. Damit verschwinden dann auch langsam die Kraterformen. Auf Ischia sind noch einige sehr gut erhaltene Vulkankrater zu sehen, die ihre Rundform erhalten haben.
Der Vulkan Rotaro ist der am besten erhaltene Vulkanaufbau der Insel. Dieser ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Sehr gute ausgebaute Wanderwege um und im Vulkankrater laden beim Spaziergang zur Entdeckung des Vulkans und seiner Entstehungsgeschichte ein.
Ein zweiter sehr gut erhaltener Vulkankrater ist der „Porto“, heute der größte Hafen auf Ischia.
Weitere gut erhaltene Vulkankrater findet man in der Ortschaft Barano bzw. in den Gegenden von Testaccio, Vatoliere, Molara, Fondo Ferraro und in Forio in der Gegend vom Campotese und Citara.


Im Folgenden werden die verschiedenen Vulkankrater vorgestellt.
Der Vulkankrater Porto: Thermalwasser tritt direkt im Hafenbecken ans Tageslicht. Bis 1854 war der heutige Hafen ein kleiner Kratersee, der durch eine schmale Kraterwand vom Meer abgetrennt war. Der damalige König von Neapel, Ferdinand II, ließ diesen fischreichen See mit dem offenen Meer verbinden. Die Entstehung dieses Vulkans wird auf das 6. Jh. v. Chr. geschätzt. Durch den Ausbruch dieses Vulkans wurde eine griechische Siedlung, die unweit vom Hafen gegründet war, zerstört.
Der Montagnone/Maschiata: Der Montagnone/Maschiata  ist der benachbarte Vulkan vom Rotaro und hat sich am Anfang des letzten Jahrtausend gebildet und zwar im 3. Jh. n. Chr.. Diesem Vulkan wird der Untergang der alten römischen Stadt "Aenaria" zugeschrieben. Es ist eine vulkanischer Dom, dessen mittlerer Teil kollabiert ist und so einen Kratertrichter entstehen ließ.
Der Rotaro: Fumarolen zeigen sich am Straßenrand und am Krater selbst. Im Winter sieht man verstärkt diese Fumarolentätigkeiten direkt an der Hauptstraße, die von Ischia Porto nach Casamicciola führt, und zwar direkt zu Füßen des Rotaro. Am Anfang des letzten Jahrhunderts wurde an der Flanke dieses Vulkans ein wunderschöner, erholsamer Pinienwald angepflanzt. Im Herbst 2002 sind sehr schönen Wanderwege in diesem Pinienwald angelegt worden.
Der Campotese: Der Campotese Vulkankrater hat einen Durchmesser von fast 1 km. An der Küste ist er angeschnitten, und man kann sehr gut den ehemaligen Kraterschlot erkennen. Der Förderkanal des Magmas ist von der Meereserosion sehr gut "auspräpariert" worden. Man kann den Förderkanal sowohl vom Meer aus beobachten als auch von der Bergspitze "Punta Imperatore".
Der Vatoliere: Es handelt sich um eine Vulkanreihe, die man sehr gut auch vom Bus, der zum Marontistrand fährt, beobachten kann. Der Krater, der am besten durch seine rundliche Kraterform zu erkennen ist, ist der Vatoliere Krater. Der Vatoliere Krater hat einen Durchmesser von ca. 400 m und ist ca.75 m tief. Kurz nach seiner Eruption gab es hier einen kleinen Süßwasser-Kratersee.

 

Ein mächtiger Lavastrom ist im Bronzezeitalter (d.h. vor ca. 5.000 Jahren) im Nordwesten der Insel Ischia bis 1 km ins Meer geflossen. Man hat errechnet, dass dort ca. 100 Millionen m³ Lava ausgeflossen ist. Das vorläufige Ende der vulkanischen Tätigkeiten auf Ischia ist mit dem Lavaausfluss vom Vulkan Arso gleich zu setzen, im Jahr 1301. Auf der Insel Ischia sind im Laufe ihrer Entstehung einige Laven ausgeflossen. Gut erhalten und noch heute gut zu erkennen sind die Laven von dort, wo heute der Krater vom Arso ist (Fiaiano). Dort war vor dem Jahr 1301 eine Solfatara. Es wurde Schwefel abgebaut! Im Jahr 1301 kam es zu einer initial starken, explosiven Eruption, wodurch der Krater vom Arso entstand. Lava floss bis ins Meer hinein. Der Lavastrom hat eine Länge von 2,7 km und eine maximalen Ausdehnung von ca. 200 Meter. Durch den Lavastrom hat sich die Gegend der Punta Molino gebildet. Man hat errechnet, dass 13 Millionen m³  Lava ausgeflossen sind. Es handelt sich um eine Blocklava. Den sehr gut erhaltenen Lavakamm der Blocklava findet man heute in dem Pinienwald von Ischia Porto/Ponte und Fiaiano. Die Pinienbäume wurden im Jahr 1845 angepflanzt. Die sehr gut angelegten Wanderwege und Parklandschaften in diesem Pinienwald bieten ein sehr schönes Erholungsgebiet. Der Lavastrom vom Zaro ist der größte Lavafluss auf der Insel Ischia. Diese Lavagesteine entstanden im Bronzezeitalter und zwar vor ca. 5.000 Jahren. Aus zwei Spalten in der Erdkruste flossen ca.1 Million m³ Lava bis 1,2 km ins Meer hinein. Auch hier, wie bei der Arso-Lava ist der ehemalige Lavakamm sehr gut erhalten und man kam die gewaltige Lavaformation auch sehr gut vom Meer aus bewundern.