Geo-Key Südküsten-Wanderung

Ischia. Rastpause nach der Wanderung
Ischia. Blume

Vulkan-Dome, Quellen, Erdspalten, St'Angelo

Schlackenkegel

ist ein kegelförmiger Vulkan mit abgestumpfter, kraterförmig eingesenkter Spitze. Er entsteht bei explosiven Eruptionen. Das Magma hat einen hohen Volatil- und SiO2-Gehalt, wobei es bei der explosiven Eruption fragmentiert und ausgestoßen wird. Das zurückfallende vulkaniklastische Lockermaterial bildet einen Schlackenkegel (Schmincke, 2010).

Lavadom

 ist ein kuppelförmiges Gebilde aus Lava, das sich über dem Förderschlot bildet. Lavadome entstehen, wenn der SiO2 Gehalt des Magmas sehr hoch ist und der Volatil-Gehalt gering. Das aufsteigende, hochviskose Magma ist kaum fließfähig, verstopft den Förderschlot und bildet eine Staukuppe (Schmincke, 2010). St'Angelo, VulkandomAbbildung: Die Halbinsel vor Sant Angelo ist geologisch gesehen eine Staukuppe. Heute ist nur noch die Schlotfüllung des ehemaligen Schlackenkegels vorhanden, dessen Flanken fast vollständig erodiert wurden. Magma ist die zähflüssige Gesteinsschmelze aus dem Erdinneren. Die Schmelze hat meist eine silikatische Zusammensetzung und in ihr sind unterschiedliche Mengen leicht-flüchtige Bestandteile (H2O, CO2) gelöst.

Magma

entsteht durch Aufschmelzung von Material aus dem Erdmantel- und Erdkrusten-Bereich. Es kann einerseits aus der Tiefe bis zur Erdoberfläche aufsteigen und bei einer Vulkan-Eruption austreten. Andererseits kann es in den Gesteinen der Erdkruste als Intrusion stecken bleiben und erstarren (Schmincke, 2010).

Lava

ist die heiße Gesteinsschmelze, die bei einer vulkanischen Eruption austritt. Als Lavastrom kann sie kurze oder längere Strecken überwinden, dies ist abhängig von der chemischen Zusammensetzung der Gesteinsschmelze (Schmincke, 2010).

Fumarole

sind vulkanische Gas- und Dampf-Exhalationen, die auf der Insel Ischia vorrangig Wasserdampf (99,7 %) sowie CO2 und CH4 fördern. Die Temperaturen schwanken zwischen 36 und 99 °C. Die aus dem Erdinneren stammenden Gase steigen entlang von Spalten und Rissen empor und können Spuren von H2S, He und Ar führen. (Jacobshagen, 2000).St'Angelo, Fumarolen Abbildung: Die heißen aufsteigenden Gase des Fumarolenfeldes am Maronti-Strand werden für Wärmetherapien/Sandbäder genutzt. Bei unserer Tour haben wir die heißen Dämpfe genutzt um leckere Äpfel im Sand zu garen. Die Temperatur der heißen Gase liegt bei ca. 99 °C.

Tuffe

sind verfestigte vulkanische Ablagerungen, die aus vulkanischen Auswurfprodukten mit verschiedenen Korngrößen aufgebaut sind. Es werden folgende Korngrößen bei Vulkanischen Förderprodukten unterschieden: Aschen <2 mm, Lapilli 2-64 mm, Blöcke <64 mm, wobei man bei Blöcken in gerundete Bomben und kantige/eckige Breccien unterscheidet (Murawski & Meyer, 2010).

Bims

ist ein sehr poröses, leichtes Gestein, das sich bei explosiven Eruptionen bildet, wobei sehr gasreiches, zähflüssiges Magma in die Luft geschleudert wird. Nach dem Auswurf werden die in der Magma enthaltenen Gase durch die Luft freigesetzt und dehnen sich zu Gasblasen aus. Sie verleihen somit dem Gestein eine schwammartige Struktur mit vielen Hohlräumen. Bims ist so leicht, aufgrund der vielen Hohlräume, das es auf dem Wasser schwimmen kann (Murawski & Meyer, 2010).

Thermalwasserquellen

sind Austritte von natürlichem Grundwasser an der Erdoberfläche, die auf der Insel Ischia eine Temperatur zwischen 22 und 78 °C aufweisen. Das Grundwasser, das im Erdinneren mit heißen Gesteinen in Kontakt kommt, wird erwärmt und es werden Mineralstoffe herausgelöst. Beim Austritt ist das Wasser mit Mineralien angereichert. Abbildung: Bei der Olmitello-Schlucht kommt das warme Wasser direkt vom Hahn, hier konnten Sie es spüren und abfüllen. Abbildung: Um das warme Wasser der Thermalquellen zu nutzen, wurden Thermalparks angelegt, beispielsweise der Thermalpark Aphrodite und Apollon. In mehreren Becken sind die Thermalwasser unterschiedlich temperiert. Weiterhin werden die heißen mineralhaltigen Wässer für Fango-Anwendungen genutzt. Abbildung: Eine weitere Thermalwasserquelle ist die Cava Scura. Die Terme Cava Scura ist eine natürliche Badeanstalt, die bereits seit Römerzeiten genutzt wird.

Bruchlinien

sind linienförmige Strukturen, die sich durch Zug oder Scherung in den oberen Bereichen der Erdkruste bilden, wo die Gesteine ein sprödes Verhalten aufweisen. Bruchlinien werden durch Tal- und Flussverläufen stärker herauspräpariert (Jacobshagen, 2000).

Schlucht

ist eine Talform, die durch starke Tiefenerosion entsteht, welche abhängig ist vom anstehenden Gestein, Gefälle, Tektonik, klimatischen Bedingungen, Wasserführung und Sedimentfracht (Bahlburg & Breitkreuz, 2008).
Olmitello, Thermalquelle
Abbildung: An der Südküste sind zahlreiche Bruchlinien zu sehen, die in Form von Schluchten durch Wind und Wasser herauspräpariert wurden. Bei der Wanderung durchliefen wir die Olmitello-Schlucht und die der Cava Scura-Quelle.

Erdpyramiden

sind steile, kegelförmige Erosionsformen aus Sedimentgesteinen, z. B. Sandstein oder Tuff. Ein oben aufliegender Stein schützt die darunter liegenden verwitterungsanfälligen Tuffschichten vor der Abtragung durch vorrangig Regenwasser. Voraussetzung für diese Verwitterungsformen sind Talhängen mit steilem Gefälle (Rothe, 2010). Casa Scura. ErdpyramidenAbbildung: Eindrucksvolle pyramidenförmige Verwitterungsformenhaben Sie in den Schluchten Cava Scura und Olmitello gesehen.